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Bericht
Domspitzmilch Bayerngala hielt, was sie versprach

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Vier Hammerwerferinnen über 62 Meter
Spiegelburg scheitert erst an 5,70

Endlich einmal bei weißblauem Himmel machte die diesjährige Domspitzmilch Bayerngala Geschmack auf mehr. Trotz des etwas unglücklichen Landesmeisterschaftstermins war es den Machern der LG Domspitzmilch Regensburg gelungen, Spitzenathleten/innen ins Regensburger Uni-Stadion zu locken.
Vor allem in den den vorher angekündigten Highlights, dem Hammerwurf der Frauen und dem Stabhochsprung der Männer, glänzten die Athleten mit hervorragenden Leistungen. In einer an Spannung kaum zu überbietenden Hammerwurf-Europacupausscheidung setzte sich Rekordlerin Simone Matthes vom TSV Bayer Leverkusen mit 65,38 knapp gegen die Fürtherin Kirsten Münchow durch, deren bester Versuch bei 64,34 landete. Erst bei einer Höhe von 5,50 war Favorit Richard Spiegelburg (TSV Bayer Leverkusen) absolut Herr im Haus der Stabhochspringer. Seine Versuche über die Höhe von 5,70 scheiterten nur knapp.
Viel Beifall bei allen Beteiligten und Zuschauern fand die flotte Durchführung der Bayerngala mit einer in allen Belangen Toporganisation. Möglich ist dies vor allem durch das Engagement von Hauptsponsor Milchwerke Regensburg in Verbindung mit den Co-Sponsoren Bahntrans, Coca Cola, Stadt Regensburg, Thurn und Taxis, Scheck Druck und Systemhaus Schmaderer. Allen Sponsoren, aber auch den über hundert Kampfrichtern und Helfern sei auf diesem Wege noch einmal ein großes Dankeschön gesagt.

Die Wettbewerbe im Einzelnen

100 m Männer:
Allein der leichte Gegenwind im Stadion kann es nicht gewesen sein, dass ein Teil der bayerischen Elite eher Bleischuhe anzuhaben schien. Wo ist sie geblieben, die bayerische Sprinterherrlichkeit? In einem der schwächsten Galawettbewerbe genügten Michael Dietz (LAC Quelle Fürth/München) eher mäßige 11,03 sec für den Sieg.

1500 m Männer:
Zwei Tschechen, die Gebrüder Holub spielten mit den bayerischen Läufern Katz und Maus. Als es in der letzten Runde dann endlich ernst wurde, hatte Ondrej, der ältere der beiden, immerhin mit einer Vorleistung von 3:45 notiert, keinerlei Mühe, mit 3:57,57 seinen Bestzeit laufenden Bruder Karel abzuwehren. Bester Bayer Michael Lichtlein (VfB Coburg) mit 3:59,79.

110 m Hürden Männer:
Leonhard Hudecs 13,91 bei 1,2 m/sec Gegenwind waren von besonderer Güte. Bundestrainer Ewald Kaufmann verpflichtete denn auch den österreichischischen Gast aus Schwechat spontan für das am nächsten Tag stattfindende internationale Sportfest "Live 99" in Nürnberg. Der Hürdensprinter war darüber so aus dem Häuschen, dass er als Einziger glatt vergaß, seine Siegprämie einzulösen. Lokalmatador Bernhard Floder (LG Domspitzmilch Regensburg) zeigte als Fünfter mit 14,47 deutlichen Aufwärtstrend.

Hochsprung der Männer:
Nicht erst seit der Domspitzmilch Bayerngala tun sich die Höhenjäger des Freistaates schwer, an alte Zeiten anzuknüpfen. Außer Spannung, bedingt durch die gleiche Endhöhe des Ersten Markus Rehak (LAC Quelle Fürth/München) und des Zweiten Rainer Schubert (TV Marktheidenfeld), konnten die Springer wenig bieten. 2,03 sind einfach zu wenig, um irgendjemand vom Sockel zu reißen. Die Tage, als ein Toni Riepl sich bei der Gala noch über 2,25 schwang, sind noch gar nicht so lange her.

Stabhochsprung Männer:
Beim "Grand ohne Vieren", gemeint sind Stolle, Lobinger, Ecker und Tiwontschik, war selbst Bundestrainer Klima beeindruckt von einem Superwettkampf. Favorit Richard Spiegelburg musste bis 5,50 fighten, um die Jungs aus den Stabhochsprungzentren Zweibrücken, Leverkusen und Berlin in die Schranken weisen zu können. Am Ende griff der Leverkusener die von ihm noch nie bezwungenen 5,70 an und sah dabei nicht einmal schlecht aus. Die Überraschung in einem starken Feld: Der begeistert angefeuerte Domspitzmilch-Zehnkämpfer Florian Schönbeck steigerte seinen Hausrekord auf nie erwartete 5,30 m.

Kugelstoßen Männer:
Am Ende eines etwas unter Wert ablaufenden Wettbewerbes wußte Zweimeterriese Oliver Dück (LAC Quelle Fürth/München) auch nicht so recht, warum das 7,25 kg schwere Eisengerät schon bei 18,21 landete, für einen 20 m-Mann viel zu kurz. Auch der Zweite, Andreas Vlasny aus den österreichischen Voest war mit seinen 17,91 ebenfalls nicht zufrieden.

Speerwerfen Männer:
Sieger Oliver Mehl (LG 90 Kreis Ebersberg) machte mit seinen 68,10 deutlich, dass er schon bald wieder an alte "70er-Weiten" anschließen will. Junior Stephan Seeck (LG Pöcking-Söcking) überzeugte als Zweiter mit feinen 65,74 und hatte den Schwechater Martin Strasser, dessen Gerät auf 62,65 flog, sicher im Griff.

100 m Frauen:
Im Vorlauf hatte Siegerin Stepanka Klapocova aus Pilsen mit ihren 12,02 bereits angekündigt, wer am Ende ganz oben stehen wollte. Trotz einer gegenwindgeschädigten 12,22 war die Tschechin im Endlauf ohne ernsthafte Konkurrenz. Im Vergleich mit den bei Eiseskälte erzielten letztjährigen 11er-Zeiten zeigte sich überdeutlich, dass der Wind aus der falschen Richtung für die schnellen Frauen ein viel ärgerer Gegner als niedrige Temperaturen ist

800 m Frauen:
Sie war im Stadion, ehrte dann sogar die Siegerinnen. Die Rede ist von Juniorenweltmeisterin Claudia Gesell, die hier gerne gelaufen wäre. Die Verlegung des Qualifikationsrennen in Nürnberg von Freitag auf Sonntag machte ihr und den Regensburger Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung. So war der Weg frei für Eva Trost (LG Rupertiwinkel), die mit von der Spitze weg gelaufenen 2:08,30 die gewiss nicht schwache Konkurrenz mit Daniela Struckmeyer (LAC Quelle Fürth/München) als Zweiter gut in Schach hielt.

10.000 m Frauen:
Als Landestitelkämpfe waren die 25 Runden auf der Bshn ausgeschrieben. Die zweite Hälfte der Domspitzmilch-Damenarmada - weitere sechs Domspitzmilch-Spitzenläferinnen holten zum selben Zeitpunkt einen Mannschaftsdoppelsieg (!!) bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften in Freiburg -  funkionierte den Meisterschaftslauf kurzerhand zur Vereinsmeisterschaft um. In einem spannenden Spurtfinale setzte sich die alte und neue Titelträgerin Katharina Kaufmmann gegen die ewige Zweite Alexandra Olarte mit schönen 36:36.48 zu 36:48.01 durch. Bronze ging an Elke Lorenz mit 37:35,80. Gaby Pfandorfer und Mikki Hirt vollendeten mit 37:53,81 und38:09,79 den Fünffachtriumph der Domspitzmilch-Läuferinnen. Juniorensiegerin wurde die Coburgerin Christiane Fischer vor Eva Karg (LG Domspitzmilch Regensburg).

100 m Hürden Frauen:
Trotz der kurzfristigen, verletzungsbedingten Absage von Mehrkämpferin  und Tophürdenläuferin Karin Ertl (LAC Quelle Fürth/München) gehörte der Hürdensprint zu den besseren Frauenwettbewerben dank einer glänzend aufgelegten Irina Matschke (LG Bamberg) Bei Gegenwind zauberte sie blitzsaubere 13,83 auf die Kunststoffgerade. Mit dem Vorsprung von einem Hundertstel rettete Kerstin Popp (LAC Quelle Fürth/München) ihren zweiten Platz mit 14,25 ins Ziel.

Weitsprung Frauen:
Der Weitsprung litt zunächst natürlich auch ein wenig unter Ertls Absage und der noch schlechten Verfassung der Vorjahressiegerin Renate Schlamp (Polizei SV Eichstätt), die immerhin eine Vorleistung von 6,38 vorzuweisen hatte. Der Ex-Regensburgerin Sabine Smieja (MTV Ingolstadt) war es letztendlich vorbehalten, mit 6,15 m den Wettbewerb noch gehörig aufzubessern, einer Weite, die sie schon lange nicht mehr in die Grube gebracht hatte. Die Tschechin Martina Zabkova (Skoda Pilsen) scheitertemit 5,93 nur knapp an den sechs Metern.

Speerwurf Frauen:
Bundestrainerin Maria Ritschel war mit ihrem ganzen B-Kader angerückt. Für die Siegerin lohnte sich der Normwettbewerb auf besondere Weise: Jana Woytkowska (Hallesche Leichtathletik Freunde) schaffte mit 55,11 dieQualifikationsnorm für die Junioren-EM. Sehr gut hielt sich die Weidenerin Susanne Aures (DJK Weiden), die als Vierte mit 52,09 einen neuen Oberpfalzrekord aufstellte. Die Jüngste im Felde, Olivia Norris (SpVgg Auerbach/Streitheim) blieb zwar bei 47,78 hängen, gramte sich darüber nur wenig, weil sie Stunden zuvor an gleicher Stätte bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften bereits eine neue deutsche Jugendbestleistung von 51,85 vorgelegt hatte.

Hammer Frauen:
Am Ende hatte die Rekordlerin Simone Matthes die besten Karten. Im hochkarätigsten Wettbewerb roch es zwar bei vielen Versuchen nach einem bundesdeutschen Rekord, am Ende blieb die Siegerin dann doch mit 65,38 unter der Bestmarke von 67,13. Die weiter Reihenfolge mit Kirsten Münchow (64,34), Susanne Keil (SV Eintracht Frankfurt - 63,52) und Manuela Priemer (LAC Quelle Fürth/München - 62,67) hatten die Experten ein wenig anders erwartet. Vor allem die einheimischen Fans der gebürtigen Wiesauerin Manuela Priemer hatten der Oberpfälzerin den Sieg gegönnt.