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Bericht - Domspitzmilch Gala
Regensburg, Uni-Stadion - Samstag, 16.6.2001

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Steffi Nerius explodiert im ersten Versuch
Vergebliche Normenjagd Deutschlands bester Hammerwerferinnen

Regensburg, 16.6.2001 (orv) - Steffi Nerius (Bayer Leverkusen) ist bei der Domspitzmilch Gala in Regensburg eindrucksvoll in die Weltmeisterschaftssaison eingestiegen. Im strömenden Regen übertraf sie in ihrem ersten und einzigen Versuch mit 63,72 eindrucksvoll die WM-Norm. Den Hammerwurf der Frauen gewann Kirsten Münchow (LG Eintracht Frankfurt) mit 65,84 vor ihrer Teamkollegin Susanne Keil, die sich auf 65,53 steigerte und damit denkbar knapp an der vom DLV geforderten Qualifikationsweite für Edmonton scheiterte. Über 100 m und 110 m der Hürden der Männer gab es österreichische Siege durch René Katholnig (Klagenfurter LC - 10,88) und Philipp Unfried (LCC Wien) in 14,03. Für den Gastgeber LG Domspitzmilch Regensburg standen über 3000 m der Männer Spurtsieger Dennis Pyka (8:32,83) und Bergspezialistin Ellen Schöner auf den 5000 m mit 16:53,29 ganz oben. Besonders stark unter dem Dauerregen litten die Sprungwettbewerbe. Nachdem die nachgeholten Bayerischen Jugendmeisterschaften mit Titelträger Simon Ruckdeschel (LG Fichtelgebirge - 4,40) noch bei besten Bedingungen stattfanden, musste der Damenwettbewerb ganz ausfallen. Bei den Herren gewann der Schweizer Dany el Idrissi (LC Zürich) mit 5,00 vor dem Zweibrückener Ralf Schmidt (4,90).
Galawetter - für Uneingeweihte kurz erklärt: Es regnete wieder einmal bei der Domspitzmilch Gala in Strömen. Pünktlich zum ersten Versuch der Hammerwurfkonkurrenz der Frauen öffnete der Himmel seine Schleusen und machte so vor allem den Technikern große Probleme. Favoritin Kirsten Münchow eröffnete trotz alledem mit 65,84 vielversprechend, Teamkollegin Susanne Keil ließ fast ebenso gute 65,53 folgen und erwies sich als einzige, die sich den immer schlechter werdenden Bedingungen entgegenstemmte. Dreimal flog ihr Hammer noch über die 64 Meter, letztendlich hatte aber auch sie keine Chance auf eine erfolgreiche Normenjagd. Lediglich Manuela Priemer (LAC Quelle Fürth/München) und Andrea Bunjes (SV Holtland) blieben mit 62,52 und 60,70 noch über den sechzig Meter.
Die Geschichte des Speerwurfs der Frauen ist schnell erzählt. Ein schneller Anlauf, ein wuchtiger Abwurf und Steffi Nerius 600 Gramm-Gerät bohrte sich weit jenseits der 60 m-Linie in den nassen Rasen, genau bei 63,72. Wunschergebnis erfüllt, Sachen zusammengepackt und ab ins Trockene. An diesem Tag war dies sicher eine richtige Entscheidung der perfekt austrainiert wirkenden Leverkusenerin, von der die Zuschauer natürlich gerne etwas mehr gesehen hätten. Die versammelte restliche Bundeselite blieb unter Wert hängen, darunter auch als Achte Susanne Aures (LG Domspitzmilch Regensburg) mit 48,30.
Stabhochsprung im Unistadion könnte ein Genuss sein, darin sind sich alle Stabartisten aus nah und fern einig, wenn man denn einmal zum Springen kommen würde. Die Jugendlichen aus Bayern taten es bei ihren nachgeholten Meisterschaften - am Wochenende vorher waren sie in Ingolstadt Opfer des Regens geworden - noch ungeniert, wobei der B-Jugendliche Simon Ruckdeschel dem Hallenmeister und Lokalmatadoren Bastian Feldmeier (LG Domspitzmilch Regensburg) diesmal das Fell über die Ohren zog. Die Damen mit den drei Vier-Meter-Springerinnen Iris Hill (LG Domspitzmilch), Petra Pechstein (Schweiz) und Kristina Zeyhle (LG VfB/Kickers Stuttgart) versuchten es gleich gar nicht und die Herren brachten ihren Wettbewerb mit eineinhalb Stunden Verspätung gerade noch über die Bühne.
Nachdem der Regen gegen Ende der Veranstaltung aufhörte, profitierten in diesem Jahr wenigsten die Läufe über die längeren Distanzen. Über 3000 m hielt der von seinem 14:11min-5000er, drei Tage vorher in Kassel gelaufen, noch etwas müde Dennis Pyka (LG Domspitzmilch Regensburg) in einem Spurtrennen seine Teamkollegen Thomas Schmid (8:35,44 - pers. Bestzeit) und Thomas Krebs (8:39,59) sicher in Schach, über 1000 m triumphierte in einem spannenden Rennen Alexander Hefele (LSG Aalen) mit 2:32,19 mit einer Hunderstel Vorsprung denkbar knapp vor Junior Andreas Giedl (TSV Detag Wernberg). Bei den Damen war Ellen Schöner über die 5000 m eine Klasse für sich und blieb nach langer Zeit wieder einmal deutlich unter 17 Minuten. Dies wäre die Norm für die DM gewesen, aber leider kam der Lauf acht Tage zu spät. Dafür qualifizierten sich für die drei Wochen später stattfindende Junioren-DM mit Fakja Hofmann und Eva Karg zwei Teamkolleginnen, die sich mit 17:37,01 und 17:55,26 als Zweite und Vierte deutlich steigerten. Beste über die 800 m war die Jugendliche Agnes Tschurtschenthaler (SSV Brunneck Volksbank) aus Südtirol, die bei ihrem 2:11,71 Start-Ziel-Sieg Maria Fröhler (LLC Marathon Regensburg) zu neuem Hausrekord von 2:13,12 mitzog.
Auch der Sieg über die 100 m ging mit Cornelia Kupa (SSV Brunneck - 12,18) nach Italien, Sylvia Mauritz (SV Gendorf) gewann die 200 m in ansprechenden 24,85.
In den Hochsprungwettbewerben setzten sich der Fürther Frank Niklas und die Südtirolerin Claudia Dodner (SSV Brunneck) mit 2,00 und 1,68 durch, konnten dabei aber auf der pfützenübersäten Hochsprunganlage ihr hohes Leistungsvermögen verständlicherweise nur andeuten.
Über die Hürden meldete sich hinter dem überlegenen Sieger Philipp Unfried Lokalmatador Bernhard Floder (LG Domspitzmilch) zurück, der mit seinen 14,52 den anderen Regensburger, Christian Wotruba (ESV 27 - 14,77), sicher im Griff hatte. Dieser wiederum hielt sich im Weitsprung schadlos und verfehlte beim Sieg über etliche Sieben-Meter-Springer jene Marke nur denkbar knapp (6,98). Bei den Frauen landete Sabine Smieja (MTV Ingolstadt) mit 5,81 einen Zentimeter vor der Tschechin Dana Eismanova (AK Skoda Pilsen).
Für die besten Leistungen im Nachwuchsbereich sorgten Johannes Viehmann (LG München) über 800 m mit 1:55,82, der noch B-Jugendliche Moritz Mundchau (LAC Quelle Fürth/München) mit seinem 10,96 Sprint, Joseph Katib (LG Erlangen) mit 8:48,63 über 3000 m und die B-Jugendliche Deline Amler (TSV Katzwang) mit 1,71 im Hochsprung, allesamt nunmehr mit der Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften in der Tasche. Bei den Mädchen übertraf Alexandra Lohwasser (DJK Neustadt/WN) mit genau 13,00 zum zweitenmal in diesem Jahr die dreizehn Meter.