Fällt
erneut der deutsche Hammerwurfrekord?
Speer-
und Hammerwerferinnen gehen bei Domspitzmilch Gala auf Normenjagd
Regensburg,
31.5.2001 (orv) – Für Deutschlands beste Hammerwerferinnen ist die
Domspitzmilch Gala im Regensburger Uni-Stadion zum alljährlichen Fixtermin
geworden. Auch in diesem Jahr gehen die Damen Münchow, Priemer, Matthes
und co. am 16. Juni auf Normen- und Rekordjagd. Bundestrainer Deyle
schickt seine besten deutschen Hammerwerferinnen in die Domstadt,
um Gewissheit zu bekommen, wer die Bundesrepublik beim Europacup vertritt.
Zudem ist das erste größere Aufeinandertreffen der gesamten Damenelite
auch noch eine sehr gute Möglichkeit, die WM-Norm von 66 Metern zu
packen. Auch die Speerwerferinnen verfolgen diese Ziele. Erste Anwärterin
für den Europacupplatz und die Reise zur WM nach Edmonton ist natürlich
die Olympiavierte Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen), die dazu
aber auch erst einmal die geforderten 62 Meter überwinden muss. Die
Schweizer Stabhochspringer nutzen die hervorragende Unianlage ebenfalls
für einen Normwettkampf.
Eigentlich
ist die Domspitzmilch Gala keines jener großen Meetings, bei dem die
Elite so richtig in die Vollen geht. Jahrelange Qualitätsarbeit in
der Ausrichtung von Veranstaltungen, erst im März durch eine hervorragende
Cross-DM unter Beweis gestellt, hat sich aber inzwischen in ganz Deutschland
herumgesprochen. Für die Damen mit dem vier Kilogramm schweren Hammer
spielt noch ein zweiter Grund eine große Rolle. Hier in Regensburg
dürfen sie im Stadion den oft „heiligen“ Rasen malträtieren und Kirsten
Münchow (LG Eintracht Frankfurt) tat dies am 7. Juli 2000 so gut,
dass gleich ein neuer deutscher Rekord mit 68,95 heraussprang, den
sie dann nur noch einmal als Olympiadritte von Sidney geringfügig
übertraf. Hat sie sich nun den ersten 70 m-Wurf für die Gala aufgehoben?
Schön wär’s – für die anderen Topwerferinnen mit der Oberpfälzerin
Manuela Priemer (LAC Quelle Fürth/München), mit Susanne Keil (LG Eintracht
Frankfurt), Bianca Achilles, Simone Matthes (beide TSV Bayer 04 Leverkusen),
Tina Schäfer (MTG Mannheim) und Andrea Bunjes (SV Holtland) haben
die 66 Meter eine magische Anziehungskraft. Diese Weite müssen sie
bei Normwettkämpfen oder der DM in Stuttgart zweimal werfen, um Anfang
August in Kanada dabeizusein. Außer Kirsten Münchow, die mit 67,48
die diesjährige deutsche Bestenliste anführt, hat dies heuer noch
keine geschafft, doch alle sind ganz dicht dran, Manuela Priemer fehlen
genauso wie Bianca Achilles nur noch 1,03 Meter, Susanne Keil ist
mit 65,62 noch näher dran.
Mitte
Mai kam von der Bundestrainerin Speerwurf Maria Ritschel der Anruf,
ob es denn trotz knappen Gala-Budgets nicht möglich wäre, aus dem
ursprünglich vorgesehenen Nachwuchswettbewerb nicht doch wieder eine
Gesamtausscheidung zu machen. Natürlich kamen die Organisatoren der
Domspitzmilch Gala solchem Ansinnen sofort entgegen. So werden Mitte
Juni auch die Damen Steffi Nerius und Dörthe Friedrich (LG Karlsruhe)
die Jagd nach den 62 Metern eröffnen. Mit am Start die gesamte deutsche
U23 Garde und Lokalmatadorin Susanne Aures (LG Domspitzmilch Regensburg),
die nach Examensstrapazen nun endlich die 50 Meter packen will.
Dem
Schweizer Stabhochsprung Champion Dany el Idrissi (LC Zürich) ist
es zu verdanken, dass die südwestlichen Nachbarn auch auf Regensburg
aufmerksam geworden sind. Der Züricher, Dauergast bei den Domspitzmilch-Springen,
will bei der Gala drei weitere Schweizer Topspringer mitbringen, um
im Kampf mit dem Berliner Georgi Wassilew die geforderten Qualifikationen
für internationale Einsätze zu schaffen.