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Lust auf Stabhochsprünge in neue Dimensionen geweckt 17. Juni 2006
Regensburg-Sieger Lars Börgeling und Nastia Rhysich vor Favoriten

Regensburg, 17. Juni 2006 (mz/retzer) - Ein Salto rückwärts als Dank ans Publikum - Lars Börgeling war einfach nur glücklich, dass er im Regensburger Unistadion "einen weiteren Schritt nach vorn" gemacht hatte: Sein Sieg Tiber 5,75 m "einer der besten meiner Karriere" im Stabhochsprung bescherte dem Leverkusener das Malaga-Ticket.
Bei 5,70 Meter hatte sich der Dreikampf Börgeling, Fabian Schulze (Kornwestheim) und Tim Lobinger (Köln) herausgeschält. Danny Ecker (Leverkusen) war nach einem gültigen Sprung über 5,50m dreimal an 5,70 m gescheitert. Als Vierter tröstete er sich damit. dass "ich heute zum ersten Mal wieder das Gefühl hatte, dass ich Stabhochsprung mache". Bei 5,65m drohte bereits das Aus für Tim Lobinger, das er im dritten Versuch noch abwendete. Doch die 5,75m riss er dreimal. "Mir fehlte heute leider die Frische, höher zu springen", meinte er frustriert. Letzte Woche hatte er sich noch auf 5,90m gesteigert und war als Favorit gekommen. Lars Börgeling war mit dem Gefühl angereist, in sehr starker Verfassung zu sein, und hatte sich auf ein "heißes Duell" mit Tim eingestellt. Als dieser sowie Fabian Schulze und Richard Spiegelburg (Leverkusen) in seinem letzten aufgehobenen Versuch an 5,75 m gescheitert waren stand Lars Sieg fest. Auf 5,92 m lag nun die Latte, doch den Druck für eine neue Jahresbestleistung aufzubauen, schaffte er nicht mehr. Immerhin weiß er nun, dass "5,70 m für mich kein großes Ding für den Kopf mehr sind". In Malaga, so hofft er. soll es ihn nun auf 5,80m und zum EM-Ticket hinaustragen.
Mit zum Höhenflug beigetragen habe auch die Atmosphäre im Stadion, wo zahlreiche Zuschauer die Stufenplätze in der Kurve säumten und die Springer lautstark unterstützten. "Das kitzelt bei einem die letzten fünf Prozent an Leistung heraus, beschrieb er diesen "besonderen Kick". Börgeling dankte es dem Publikum und nahm sich für seine überwiegend jugendlichen Anhänger ausgiebig Zeit zum Autogramme geben.
Zudem erfreute ihn die Erkenntnis, dass der etwas eingeschränkte Trainingsaufwand der letzten Wochen sich nicht negativ auf die Leistung ausgewirkt hatte. Wenn der Student für Sportmarketing seine anstehenden Klausuren bis 30. Juni über die Bühne gebracht und "den Kopf wieder frei" hat, will er das Training noch einmal forcieren und dann soll es in Bereiche um 5,90 m gehen.
In neue Dimensionen vorstoßen - dieses Ziel hatte sich auch Nastja Rhysich gesetzt. Nicht die von der Saisonbestleistung her favorisierte Silke Spiegelburg (Leverkusen/Platz 2) und auch nicht Carolin Hingst (Mainz/3.) sicherten sich das Malaga-Ticket, sondern die Ludwigshafenerin, die sich von bislang 4,50m in Regensburg auf 4,60m steigerte. "Die Höhe war vom Kopf her schon lange fällig. Ich wusste, dass ich sie drauf habe", sagte sie. Dabei hätte ihr ein letzte Woche gezogener eitriger Zahn um ein Haar den Start vermasselt. Happyend also für die an Rückschläge gewohnte 28-Jährige. Zwei Bandscheibenvorfälle, im Januar 2005 ein Sehnenriss - die Karriere der ehemaligen Hallen-Weltmeisterin ist durchsetzt von Verletzungen und Erfolgen, die sich stets so die Waage hielten, dass sie nicht auf den Gedanken kam, alles hinzuwerfen. Sie ist ein Stehaufmännchen, hat ihr Training umgestellt, trainiert effektiver und erntet nun die Früchte. "Das war der perfekteste Sprung meiner Stabhochsprung-Karriere", freute sie sich über den Siegsprung.

Foto: Lars Börgeling (LAV Bayer Uerdingen-Dormagen)

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