Regensburg, 18. Mai 2006 (mz/gr) - Siegfried Schonert gab gleich zwei Garantien ab. Erstens, dass bei der Domspitzmilch-Gala am 17. Juni im Regensburger Uni-Stadion "das Gros unserer Spitzenathleten am Start" sein wird. Zweitens, dass diese Europacup-Qualifikation des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) "in fast allen Disziplinen spannende Duelle bieten" wird. Und der Teammanager der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaften eröffnete dem Veranstalter LG Domspitzmilch eine verlockende Perspektive: "Möglicherweise können wir ja damit eine Tradition der Zusammenarbeit zwischen dem DLV und der LG begründen."
Kurt Ring wird's gerne gehört haben. Der Meetingdirektor und sportliche Leiter der LG Domspitzmilch stellte gestern gemeinsam mit Schonert und dem Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Franz-Xaver Lindl die Planungen für das Leichtathletik Highlight des Jahres in der Region vor. "Es wäre schön, wenn wir dieses Meeting fest in Regensburg etablieren könnten", bemerkte Ring zu Schonert's Aussage. Und ein wenig Stolz schwang bei diesen Worten mit: "Unsere Gala ist da angekommen, wo sie ankommen sollte". Sprich: auf allerhöchstem nationalen Niveau.
Insgesamt rund 600 Athleten erwarten Ring & Co. zum leichtathletischen Stelldichein am 17. Juni. Trotz Fußball-WM rechnen die Veranstalter mit zahlreichen Zuschauern - sofern das Wetter mitspielt. Der DLV hat in die Domspitzmilch-Gala die Ausscheidung für den am 28. und 29. Juni im spanischen Malaga stattfindenden Europacup integriert (MZ berichtete). Nur ein Athlet pro Disziplin kann sich qualifizieren. Schonert untermauerte in Regensburg den Anspruch des DLV: "Unser Ziel in Malaga ist sowohl bei den Damen als auch bei den Herren Platz eins oder zwei und damit die Qualifikation für den Weltcup im September in Athen."
Namen von Top-Athleten wie Stabhochspringer Tim Lobinger oder Sprint-Ass Tobias Unger waren bereits im Vorfeld gefallen. Schonert nannte gestern weitere. Beispielsweise den von Nils Schumann. Der 800-Meter-Olympiasieger von Sydney 2000 hat nach dreijähriger Verletzungspause jüngst bei einem Meeting in Pliezhausen sein Comeback gefeiert. Der 27-Jährige von der LG Eintracht Frankfurt könnte in Regensburg über seine Paradestrecke durchaus in einem Lauf mit René Herms stehen. Sicher braucht Nils Schumann noch viel Zeit, um zu alter Stärke zurückzufinden, eine Option für die angestrebten 1:46,22 ist Regensburg aber allemal.
Ähnliches gilt für Ingo Schultz. Der 400-m-Europameister von München 2002 hat inzwischen sein Comeback nach 20-monatiger Verletzungspause hinter sich und konnte gleich mal mit einer 46er Zeit in der Staffel von Leverkusen aufwarten. Der 30-jährige will nun Ende Mai auch in der Einzeldisziplin wieder angreifen. "Wir rechnen fest mit Ingo in Regensburg - auch in der Staffel", verdeutliche Schonert. Eine Attraktion verspricht zudem der Auftritt des südafrikanischen Klasse-Stabhochspringers Okkert Brits im Uni-Stadion zu werden. Der Lobinger-Trainingspartner hat in seiner Karriere schon sechs Meter überquert.Bei den Damen könnte am 17. Juni die Mainzer Sprinterin Marion Wagner für Spitzenleistungen gut sein, wird aber auf die geballte Phalanx der Quelle-Sprinterinnen um Verena Sailer und Martha Koj treffen.
Das Vorprogramm beginnt um 13 Uhr. das Hauptprogramm gegen 16 Uhr. "Wir freuen uns auf dieses Event", bemerkte gestern Franz-Xaver Lindl. Die Sparkasse zählt wie Domspitzmilch, die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe, die Brauerei Bischofshof und die Mittelbayerische Zeitung zu den Sponsoren und Partnern der Veranstaltung. Der Reinerlös aus dem Kartenverkauf fließt zu 100 Prozent der Aktion KUNO zu.

von Heinz Gläser, Sportredakteur der Mittelbayerischen Zeitung, erschienen in der Ausgabe vom 16. Mai 2006