Regensburg, 08. Juni 2006 (orv) - Nun liegt es also auf dem Tisch, das Aufgebot des DLV für die EC-Ausscheidung innerhalb der Regensburger Domspitzmilch Gala am 17. Juni 2006 im Regensburger Uni-Stadion. Nimmt man das "freie" Meldeergebnis dazu, ist es das "Who is who" der noch frühen nationalen Leichtathletikszene in deutschen Landen. Alle sind sie vertreten, die Stabhochspringer mit Tim Lobinger an der Spitze, die Sprinter mit Tobias Unger, die Hürdenflitzer mit Kirsten Bolm und Thomas Blaschek, die Langsprinter mit Ingo Schultz und die Mittelstreckler um Olympiasieger Nils Schumann. Sogar Langstrecklerin Sabrina Mockenhaupt greift in der Domstadt nach der Norm Mit feinem Händchen, leise aber stets unbeirrt hat es der leitende Bundestrainer Jürgen Mallow also verstanden, Deutschlands Leichtathletik Elite und auch seine Bundestrainer zu überzeugen, dass es miteinander nach vorne gehen muss.
Trial-Charakter ist angesagt, kein "sich aus dem Wege gehen" in Doha, Rom, Oslo oder sonst irgendwo, wo meist deutsche Athleten/Innen mit Ausnahme weniger eben nur Randerscheinungen sind. Natürlich muss beides sein, das Reiben an der Weltelite, aber auch die direkte innerdeutsche Auseinandersetzung. Was hier in Regensburg am Start ist, ist keine Mini-DM, das sind die wahrscheinlichen Finalbesetzungen von den nationalen Titelkämpfen, vier Wochen später in Ulm. Das ist die komplette Nationalmannschaft, mit Ausnahme natürlich der Werfer, die tags zuvor bereits in der gleichen Geschlossenheit in Schönebeck antreten, und einiger Langstreckler, deren Ausscheidung für den Europacup aus trainingsmethodischen Gründen einfach früher liegen muss.
Noch einen Vorteil hat das Meeting. Wo in all den Jahren zuvor, in Kassel, Dessau, Cottbus oder Rehlingen für "Otto-Normal-Leichtathlet" gebettelt werden musste, um in die Felder rein zu kommen, weil eben lästige Norm für die deutschen Meisterschaften erfüllt werden muss, gibt es nun im Uni-Stadion jede Menge leistungsfördernde Konkurrenz, um die Fahrkarte nach Ulm mit der dementsprechenden Leistung buchen zu können.
Der Veranstalter hat und wird sich in den nächsten Tagen noch Mühe geben, den einen oder anderen erwünschten Farbtupfer aus dem Ausland dazuzumischen. Anfragen sind inzwischen einige da. Die Regeln bleiben jedoch gleich. Groß eingekauft wird nicht, was im Grunde mit dem vergleichsweise geringem Budget der Regensburger auch gar nicht ginge. Im Mittelpunkt der Veranstaltung werden die deutschen Stars stehen. Und die brauchen Unterstützung von der gesamten Szene, trotz Fußball-"Wahnsinn" im ganzen Lande, trotz mancher auch mittelmäßiger Leistung, die ab und an nicht ausbleiben wird. Aber seien wir doch mal ehrlich: Haben wir nicht auch schon grottenschlechte Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gesehen? Hier wird es nur der eine oder andere sein, sicher dann individuell tief enttäuscht, die andern werden powern, ohne Ende, sie wollen eben nach Malaga
Also Leichtathletik-Fans in Regensburg, um Regensburg, in Bayern und im ganzen Lande, die ersten zehn Seite der Printpresse, die Aufmacher der Medien gehören zwar König Fußball, das Regensburger Uni-Stadion aber wird am 17. Juni ab 15.30 Uhr (Vorprogramm 13 Uhr) euch gehören, live, hautnah mit Sport vom Feinsten. Es ist eure Leichtathletik-Nationalmannschaft, die sich hier die Ehre gibt, es ist ein Teil der nationalen Leichtathletik-Zukunft, weil viele U20-WM-Normwettkämpfe mit integriert sind. Der Fußball muss in weißblauen Landen an jenem Samstag im Juni einfach mal ein bisschen Pause machen. Randnotiz: Deutschland spielt nicht und der nächste Spielort ist in Kaiserslautern. Die Deutschlandfahnen können ruhig mitgebracht werden, die Trillerpfeifen und die Anfeuerungen auch, Deutschlands Cracks werden dies auf der schnellen Kunststoffbahn des Regensburger Uni-Stadions in noch mehr Leistung umsetzen.

Foto: Kirsten Bolm bei den Deutschen Meisterschaften 2005