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"Dieses Meeting ist wie Bundesliga für Regensburg" 10. Feb 2007
Domspitzmilch-Gala in neuen Dimensionen / Ring: "Wollen die Deutschen weiterbringen" / Träume: Sponsoren und volles Haus

Regensburg, 10. Februar 2007 (mz) - Im Vorjahr stieß die Sommer-Gala der LG Domspitzmilch Regensburg in neue Größenordnungen vor. Die komplette nationale Elite maß damals am 17. Juni im Universitätsstadion die Kräfte. Auch 2007, diesmal am 9. Juni soll die Veranstaltung ihren herausragenden Charakter behalten – am besten viele Jahre darüber hinaus. MZ-Redakteur Claus Wotruba sprach mit Kurt Ring, dem sportlichen Leiter, über das größte Dauer-Veranstaltungsprojekt der LG Domspitzmilch.

Herr Ring, ist es tatsächlich möglich, das Niveau der Vorjahres-Veranstaltung auf Dauer zu halten?
Kurt Ring: Dadurch, dass der DLV die Europacup-Qualifikation nicht noch einmal in ein Meeting packen kann, müssen wir diesmal natürlich einen größeren Aufwand betreiben. 2006 dürfte die Gala für die nationale Elite das beste Meeting Deutschlands gewesen sein: Sieben deutsche Jahresbestleistungen standen bis zum Jahresende. Zum Vergleich: Bei der EM in Göteborg waren es genauso viele! In der Weltrangliste hat uns das auf Platz 52 geschossen, in Deutschland auf Rang fünf oder sechs. Vor uns sind dabei Riesenveranstaltungen wie das Weltfinale in Stuttgart, das Istaf in Berlin oder auch die DLV-Gala in Nürnberg. Das hat uns bewogen, das Angebot anzunehmen, ein German Meeting zu werden.

Welchen Bedarf im Umfeld gibt es?
Die hiesige Wirtschaft muss den Werbeeffekt erkennen. Vom Etat brauchen wir die doppelte Summe wie 2006, also schon eine gute fünfstellige Euro-Summe. Damit sind wir immer noch das kleinste der German Meetings. Unsere Bedeutung bekommen wir über Organisation und den Sport selbst.

Ist der Termin 9. Juni gut?
Es ist wieder das letzte Meeting vor dem Europacup. Das heißt, dass sich viele gute Leute für Regensburg entscheiden werden. Am Mittwoch vorher ist Kassel, das ist eine günstige Klammer. International ist nichts Aufregendes im Dunstkreis unseres Termins. Im Starterfeld zeichnen sich für diesen Zeitpunkt bereits erstaunlich gute Zusagen ab.

Ist geplant, das Startfeld international zu erweitern?
Ich drücke es vorsichtig aus: Ich will die deutschen Mittelstreckler zum Beispiel nicht mit fünf Afrikanern düpieren. Und es ist unwichtig, einen Amerikaner zu holen, der die 100 Meter unter zehn Sekunden rennt, wenn ein Tobias Unger kommt. Wir wollen ein Meeting für die deutsche Elite sein, die Konkurrenz aus dem Ausland sollen passende Mosaiksteinchen dafür sein. Vergangenes Jahr ist viel übergesprungen aufs Publikum. Dieses Meeting ist jedenfalls Bundesliga für Regensburg und macht uns stolz. Mit 3000 Besuchern (während der Fußball-WM, d. Red.) hatten wir eine tolle Zuschauerzahl, Leichtathletik hat hier quasi ein erstes Mal in der Öffentlichkeit stattgefunden.

Stehen größere Veränderungen an?
Nein, es war gut. Wir bringen auch diesmal die ganze Leichtathletik-Familie ins Spiel. Das sind unsere besten Fans. Um 11.30 Uhr beginnt das Vorprogramm, von 15.30 bis 21.30 Uhr dauert das Meeting. Wir haben auch keine Angst vor großen Feldern: Schluss ist bei 1000 Teilnehmern. Wir brauchen Fachpublikum: Die Teilnehmer des Rahmenprogramms bleiben da und schauen zu. Wir haben nun mal nicht die Fans wie Eishockey oder Fußball.

Sind die Voraussetzungen okay?
An den sechs Bahnen lässt sich momentan nichts ändern. Aber sonst ist die Anlage in einem absoluten Topzustand, da können wir uns nur bei der Universität bedanken.

2006 war der Stabhochsprung bei Frauen und Männern inklusive von Tim Lobinger, einem der namhaftesten deutschen Athleten, einer der Höhepunkte. Ist auch das 2007 in dieser Form wiederholbar?
Die Frauen kann man herholen, keine Frage, das geht finanziell gesehen. Die Männer sind ein anderes Thema. Aber Topleute werden hier sein, weil es um was geht. Zu Tim Lobinger: Wir können ihn nicht kaufen, weil er unsere Dimensionen sprengt. Aber wer weiß: Vielleicht verirrt er sich ja aus Qualifikations-Gründen nach Regensburg.

Ist die Gala in dieser Form das Ende der Fahnenstange, das, wo die LG Domspitzmilch hinwollte?
Veranstaltungstechnisch sicher: Vom Charakter her ist das Endstation. Wir wollen nicht wegen der Hatz nach Rekorden und den Kaufsummen Thema sein, sondern stellen den Wettkampf in den Vordergrund und wollen die Deutschen weiterbringen.

Was kann sich denn noch tun?
Wir können vieles noch besser vermarkten. Auch die Zuschauerzahl ist verbesserungswürdig. 6000, 7000 gehen rein – wäre schön, wenn die mal da wären.

Was würden Sie sich wünschen?
Dass die Sponsoren ein wenig zulangen, dann ließe sich vielleicht einmal eine TV-Übertragung organisieren. Und schon für 5000 Euro gäbe es elektronische Anzeigetafeln zu mieten. Die Geld- und Finanzwelt in Regensburg muss erkennen, dass auch ein Einzel-Event förderungswürdig ist, zumal dann, wenn es mit Firstclass-Leistung überzeugt.


Foto: Kurt Ring mit einem der Stars der Domspitzmilch-Gala 2006, Langstrecklerin Sabrina Mockenhaupt (Archivfoto)

Artikel von Claus Wotruba aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 10.02.2007

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