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Tobias Unger: Von Regensburg nach Regensburg 09. Mai 2007
Nach einjähriger Verletzungspause beginnt Deutschlands Ausnahmesprinter dort, wo er im letzten Jahr aufgehört hat

Regensburg, 09. Mai 2007 (orv) – Alle Zeichen standen Richtung EM, damals bei der Europacupausscheidung an jenem 17. Juni im Regensburger Uni Stadion. Alles schien für Deutschlands Ausnahmesprinter Tobias Unger glatt zu laufen. Trotz leichtem Gegenwind machte er über 200 m mit 20,65 eine Punktlandung mit einer hundertstelgenauen Normerfüllung. Alles schien gerichtet, doch Tobias Ungers Körper sagte nein. Eine langwierige Verletzung zwang ihn zur einjährigen Pause. Aus der Traum vom Europameistertitel.

Tobias Unger ist nun wieder fit. Eine Stippvisite bei den Penn Relays Ende April in den USA, wo er mit der deutschen Staffel gleich einmal 39,65 auf das Tartanoval brachte, ließen letzte Zweifel verfliegen. Mit ihm ist wieder zu rechnen. Schon im erweiterten Vorfeld hat er seine Pläne preis gegeben. Dort, wo im letzten Jahr alles endete, will er wieder zu neuen Taten ansetzen, gleich einmal in Regensburg die WM-Norm von 20,59 packen.

Sein Trainer Micky Corucle, ein ganz genauer seiner Branche, treibt für solch hohe Ansätze stets ganz genaue Ortsrecherchen. „Das Stadion, seine Lage und die geographische Einbindung schaue ich mir immer auf google earth an“. Und trotzdem, irgendwie bleibt er meist ein wenig skeptisch. „Selbst wenn alle Läufe Rückenwind haben, ist es bei Tobias oft wie verhext“, unkte er schon vor der letztjährigen Gala. Recht hatte er. An einem Tag mit traumhaften Windverhältnissen für alle Sprints, einschließlich der 200 m Läufe, war Tobias Ungers Lauf der einzige mit 0,1 m/sec Gegenwind. Zugegeben, ein Hauch, aber es hätten auch 1,5 m/sec Rückenwind sein können. Dann wären es sicher statt der 20,65 vielleicht eine 20,49 oder mehr geworden.

Darüber, dass der Kornwestheimer das kann, besteht überhaupt kein Zweifel. 2005, in seinem bisher besten Jahr, lief er eine 10,16 über die 100 m und auf seiner Hausstrecke, den 200 m, stellte er mit einer 20,20 einen deutschen Rekord auf. Bei der WM in Helsinki reichte es immerhin wieder zum Endlauf, wo er erneut wie schon bei Olympia 2004 Platz sieben belegte. Zuvor schon hatte er sich bei den Hallen-Europameisterschaften in Madrid seinen ganz persönlichen Goldtraum erfüllt. Zum letzten Mal stand seine Paradedisziplin bei internationalen Indoor-Meisterschaften auf dem Programm und Tobias Unger nutzte die Chance, letzter Hallen-Europameister über die 200 m zu werden.

Regensburg ist nun ein Neubeginn. Von Regensburg bis Regensburg dauerte die lange Leidenszeit, von Regensburg aus soll es nun via Europacup München direkt nach Osaka zur WM gehen, möglichst gleich mit einem ganz schnellen Einstand unter den von der IAAF geforderten 20,59. Sicher gibt es dann noch einen weiteren ganz großen Traum in Tobi Ungers Sprinterleben. 19,99 ist eine magische Zahl für weiße Sprinter. Im Hinterkopf wird er diese Zahl sicher immer haben, zumal dann, wenn er an Olympia 2008 denkt.

Foto: Tobias Unger bei der Domspitzmilch Gala 2006 (Kiefner-Foto)

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